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Heilungsphasen

 

 

Die Heilung eines verletzten Gewebeareales wie z.B. eines Muskelfaserrisses wird in verschiedenen Phasen eingeteilt.

  • Entzündungsphase
  • Prolipherationsphase
  • Wiederherstellungsphase
  • Integrationsphase

 

Entzündungsphase: ca. 2-5 Tage

Die austretenden Stoffe aus der verletzten Zelle verursachen eine lokale Hyperämie durch Histamine, Serotonine doch vor allem durch Prostaglandin E2 und Substanz P

Die freien Nervenendigungen werden gereizt.

Durch Öffnung der Gefäßendothelzellen entsteht eine verbesserte Permeabilität die ein Ödem verursacht.

Eiweiß kann ins Gewebe eindringenden, dieses wiederum wirkt sich auf den osmotischen
Effekt der Wassermoleküle aus welche ihrerseits wiederum die Zunahme der Gewebsflüssigkeit als Folge haben.

Die Aktivität von Leukozyten und Mastzellen wird erhöht.

Der Gelee-Charakter der Matrix geht verloren dies bewirkt eine besserer Beweglichkeit der Leukozyten und Mastzellen.

Die Phagozytose bewirkt ein saures Milieu im Gewebe, dadurch lagern sich Wasserstoffionen an die Glykosaminoglykane (GAG`s) und blockieren die Wasserbindung.

Therapie:

In dieser Phase sind entzündungshemmende und abschwellende Maßnahmen wie Kühlen, Kompression, Hochlagern sowie Ruhe angezeigt.

Schmerzen sollten vermieden werden da sie die Vasokonstriktion fördern würden und damit die Heilung verzögern. Bewegungen im schmerzfreien Bereich sind jedoch erlaubt.

 

Prolipherationsphase: nach 2-5 Tagen

Fibroblasten und Endothelzellen vermehren sich und bilden das Granulationsgewebe. Es enthält viele junge Blutgefäße zur Ernährung des Gewebes.
Dabei spielt Vitamin C eine wichtige Rolle zur Synthese von Kollagen.

Die so gebildeten Kollagenfasern werden zunächst in unwillkürlicher Richtung ausgebildet welches noch eine Neuanordnung unter adäquater Belastung ermöglicht.

Crosslinks bilden sich erst nach einiger Zeit.

In der ersten Zeit beträgt die Halbwertzeit von Kollagenfasern nur einige Tage (Norm: 300-500 Tage).

Therapie:

Unteranderem ist eine Verbesserung der Durchblutung, mittels Kurzzeiteis (30-40 Sek.) in Betracht zu ziehen. Darüber hinaus werden schon in dieser Phase versucht die Fasern in ihre endgültige Position zu modulieren. Dieses Geschieht z.B. durch aktives Bewegen unterhalb der Schmerzgrenze mit ggf. kleineren Dehnungen. Das Anhalten zu aktiven Bewegungen wirkt sich ebenso positiv auf das Schmerzempfinden durch laterale Inhibition (Gate-Control) im Hinterhorn und dem Lymphabfluss aus.

 

Wiederherstellungsphase: nach 3 Wochen

Die Durchblutung nimmt ab und die Narbe wird blasser.

Der Auf- und Abbau von Kollagen hält weiter an.

Die Zugfestigkeit des Kollagengewebes nimmt zu (Proportional zum Kollagenaufbau) sowie die nun funktionelle Ausrichtung der Fasern unter vermehrter Belastung

Therapie:
Die Belastung auf das Gewebe wird erhöht, mittels resistivem Trainings welches auf die endgültige Belastung vorbereitet. Kleinere Sequenzen mit Krafttraining können eingelegt werden, unter Beachtung der Belastbarkeit.

 

Integrationsphase: Dauer 3 Monate bis 1 Jahr

Das Crosslinking hält an und die Zugfestigkeit nimmt zu.

Das Gewebe erhält 80 % seiner Ursprungszugfestigkeit zurück.

Durch den Mangel an Elastin ist das Ersatzgewebe etwas steifer.

Es kommt zu einer weiteren Ausrichtung der Fasern.

Therapie:

Kraft, Kondition, Koordination und Schnelligkeit werden bis zum ursprünglichen Zustand trainiert.

 

Störungen der normalen Heilung

Störungen der Heilung werden unterschieden in:

Endogene Faktoren:

Sie sind auf genetische oder erblich erworbene Eigenschaften zurückzuführen z.B.:

 

Immundefizite

Diabetes mellitus

Arteriosklerose usw.

 

genetisch

Hämophilie


Mucupolysaccharide usw.

erblich

 

Exogene Faktoren:

mangelnde Ernährung: fehlen von Eiweißen, Kohlenhydrate, Vitaminen

physikalische Faktoren: zu große mechanische Einflüsse

chemische Faktoren: negative Einflüsse von Hormonen und Medikamenten

psychische Faktoren: die Selektionsfähigkeit des Nervensystems ist herabgesetzt

 

 

 

 
           

 

 

Praxis für Naturheilkunde Physio- und Osteopathie

Oliver Geck
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